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Fragen und Antworten rund um Holz und Möbel

 

Kennen Sie das? Sie sind in einem Möbelfachgeschäft oder lesen sich Beschreibungstexte von Onlineshops oder Möbelkatalogen durch und da lesen Sie von HPL-beschichteten MDF-Trägerplatten, Teil-Echtholz-furnierten Möbelstücken oder Möbeln in Nussbaum-"OPTIK".

Doch was bedeuten diese (Fach)begriffe und was verbirgt sich dahinter? Ist das Möbelstück mit Nussbaum-Optik nun aus Nussbaum oder nicht? Wir vom WOODandMORE Service Team haben einmal die wichtigsten Fragen und Antworten hier zusammengetragen.

 

1. Was sind die Unterschiede zwischen Massivholz, Echtholzfurnier und Nachbildungen? Und wie erkenne ich es?

Massivholz bedeutet, dass ein Möbelstück oder ein Teil davon vollständig aus einer Sorte Holz hergestellt wurde. Zum Beispiel sind die Seitenelemente des WOODandMORE CD-Regals aus einem Stück Kirschbaum, Ahorn oder Nussbaum hergestellt.

 

Bei furnierten Möbelstücken kann man zunächst zwischen Echtholz und Nachbildungen unterscheiden. Echtholzfurniere sind sehr dünne Schichten eines Holz- oder Baumstammes, die auf eine Trägerplatte aufgebracht werden. Diese Trägerplatten sind üblicherweise verpresste Platten ( siehe „Unterschiede Span/MDF/Multiplex“). Das Echtholzfurnier ist in seiner Herstellung und Weiterverarbeitung sehr empfindlich. Doch gerade bei sehr hochwertigen Hölzern - wie Nussbaum, Kirschbaum oder Wenge - finden bei großen Möbelstücken oft Furniere Verwendung, da eine massive Verarbeitung zu kostenintensiv wäre.

 

Nachbildungen (zum Beispiel HPL = high pressure laminat) sind industriell hergestellte dünne Kunstoffplatten, die wie ein Echtholzfurnier auf eine Trägerplatte aufgetragen werden. Diese Nachbildungen sind aufgrund der künstlichen Herstellung natürlich verhältnismäßig preiswerter. Sie sind außerdem strapazierfähig und kratzunempfindlich und sind üblicherweise in vielen verschiedenen Farben und Dekoren erhältlich. Unter anderem auch als Holznachbildung.

 

Wie erkenne ich den Unterschied zwischen Echtholzfurnier und Kunststoff? Die Struktur sowie die Oberfläche sind im Falle einer Holznachbildung sehr gleichmäßig und wirken „künstlich“. Es sind keine oder sehr gleichmäßige Poren zu erkennen und die Oberfläche reflektiert das Licht nicht oder gleichmäßig.

Echtholzfurniere haben eine natürliche Maserung. Die Oberfläche ist in den meisten Fällen porig und lässt Unterschiede in Porendichte und Lichtreflexion zu.

 

2. Was ist der Unterschied zwischen Spanplatte, MDF-Platte und einer Multiplex-Platte?

Sowohl Spanplatten, MDF-Platten als auch Multiplex-Platten eignen sich als Trägermaterial für Furniere oder Schichtstoffe. Die Unterschiede liegen hier in der Herstellung und somit auch in der Stabilität der Platten.

 

Eine übliche Spanplatte besteht aus verleimten Holzspänen. Sie findet oftmals Verwendung bei Schränken, Einbauküchen und anderen größeren Möbeleinheiten. Ein Nachteil der Spanplatte ist, dass sie bei Belastung der Kanten sehr schnell brechen kann. Auch ist von einer Verwendung in feuchten Räumen abzuraten, da die Spanplatte schnell aufquillt und die Furnierstoffe an der Kante abplatzen können.

 

MDF-Platten – Mitteldichte Faserplatten – sind heutzutage oft im dekorativen Möbelbereich zu finden. Die MDF-Platte besteht aus in Leim gepresstem "Holzstaub". Man erkennt sie leicht an der gleichmäßigen, grau-braun-farbenden Kante ohne Struktur. Die MDF-Platten haben eine höhere Festigkeit und sind daher der Spanplatte vorzuziehen. Nachteilig sind jedoch auch hier die hoch empfindlichen Kanten, die insbesondere bei der Verwendung als Regalböden leicht abplatzen können. Des weiteren bleichen unbeschichtete MDF-Platten sehr schnell aus. Dies kann zu unschönen Mustern auf Ihren Möbeln führen.

 

Die Multiplex-Platten bestehen aus stark verpressten Furnierstreifen, dabei werden mehrere Schichten mit abwechselnder Faserrichtung aufeinandergelegt. So entsteht unter anderem die „gestreifte“ Kante. Der Vorteil der Multiplex-Platte liegt in der hohen Steifigkeit. Durch die abwechselnden Faserrichtungen der einzelnen Schichten, ist die Platte nur schwer zu zerbrechen. Auch die Kanten erweisen sich als äußerst hartnäckig und unempfindlich gegenüber Stößen und Belastung. Des weiteren kann eine Multiplex-Platte ohne Bedenken auch in feuchten Räumen ohne beschichtete Kanten verwendet werden.

 

3. Sind die aus Spänen verpressten Platten biologisch bedenklich?

Die Platten werden mit Druck und hoher Hitze unter Zugabe von Harzbindemitteln verleimt und verdichtet. Der Anteil an Bindemitteln ist abhängig vom Pressverfahren und liegt heute üblicherweise aufgrund der hochmodernen Fertigung bei nur noch 3,5%. Des weiteren werden für die Fertigung die Späne verwendet, die bei der Produktion abfallen und andernfalls eventuell verheizt worden wären. Alle modernen verpressten Platten entsprechen der Güteklasse E1 und sind völlig frei von Giftstoffen. In Anbetracht der Ungefährlichkeit sowie der Verwertung von „Resten“ der Massivholzproduktion wird mit der Pressplatte somit sogar die Umwelt geschont, da für diese Möbel keine neuen Bäume gefällt werden müssen.

 

4. Was bedeutet der Ausdruck Nussbaum-"OPTIK"?

Oftmals werden Möbelstücke mit dem Ausdruck Holzart-"OPTIK" versehen. Dies führt oft zu Missverständnissen, da nicht immer eindeutig ist, aus welchem Material das Produkt letztendlich hergestellt ist. Leider werden Kunden durch diese verschleierte Ausdrucksweise im Unklaren darüber gelassen, dass das Möbelstück oftmals anstelle aus dem erwähnten Echtholz aus "einfacheren" Materialien wie MDF oder Buche besteht. Diese Grundmaterialien werden dann mittels Beize auf einen z.B. Nussbaum-ähnlichen Holzton getrimmt.

 

Auch wenn das Ergebnis insbesondere auf Abbildung dem Originalholz sehr ähnlich sieht, so sind doch die entscheidenen Unterschiede in der Maserung und der Beschaffenheit aufzuzeigen, die letztendlich nicht nachgeahmt werden können. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Möbelstücke mit Holzart-"OPTIK" im gleichen Preissegment angesiedelt sind wie Massivholzmöbel. Hier ist das Preis-/ Leistungsverhältnis genauer in Augenschein zu nehmen.

 

5. Was bedeutet eigentlich „Weichholz“ und „Hartholz“?

Diese Bezeichnungen erhalten die Hölzer aufgrund Ihrer Stabilität und der Standfestigkeit gegenüber Druckeinwirkung von außen. Je nach Verwendungsart sollte darauf geachtet werden, dass das Holz die richtige Eigenschaft besitzt. z.B. sollten stark beanspruchte Flächen, Möbel oder Accessoires aus Hartholz sein.

Als Beispiel seien hier Schneidebretter oder Möbel in öffentlichen Bereichen zu nennen. Kirschbaum, Buche, Eiche, Nussbaum, Ahorn und Esche sind Harthölzer. Nadelbäume wie Kiefer, Pinie oder Fichte sowie Erle oder Birke hingegen sind Weichhölzer.

 

6. Warum ist die Oberfläche eines Holzelementes teilweise so ungleichmäßig in Farbe und Struktur?

Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der seinen Charakter, sein Aussehen und die Farbe durch den naturgegebenen Wachstumsprozess erhält. Dieser Wachstumsprozess ist durch die Wachstumsringe gekennzeichnet. Diese Ringe unterscheiden sich aufgrund von unterschiedlichen Umwelteinflüssen wie Jahreszeiten, Temperaturen und Niederschlag in der Dicke, Stärke und dadurch auch in der Farbe.

 

Die durch das Aufschneiden entstehende Maserung kann daher in seiner Ausprägung, Farbe und Porendichte innerhalb eines Möbelstücks sehr unterschiedlich sein. Wird das Holzelement dann zum Beispiel mit einem Lack oder einem Wachsöl behandelt kann es unter Umständen vorkommen, dass sehr großporige Stellen den Lack oder das Öl stärker aufnehmen als andere. Somit können leichte Farbdifferenzen verstärkt hervortreten.

 

Anders als bei Lacken oder Ölen werden diese Unterschiede beim Beizen des Holzes größtenteils überdeckt und die Unterschiede treten nicht mehr so stark hervor. Jedoch verliert das Holz dadurch einen wichtigen Bestandteil seines natürlichen Charakters.

 

7. Wieso verändert mein Möbelstück seine Farbe nach einigen Monaten?

Holz, sowie viele andere Materialien ob natürlich oder künstlich, reagieren mit Licht – besonders mit starker Sonneneinstrahlung (UV-Licht). Ist Ihr Möbelstück längere Zeit natürlichem Licht ausgesetzt verändert sich die Farbe nach und nach. Je nach Holzart dunkelt das Möbelstück nach z.B. Kirschbaum, Buche, Ahorn, Erle – oder bleicht aus – z.B. bei Eichenholz.

 

Sollten Sie Ihre Einrichtung erweitern wollen, werden Sie feststellen, dass die neuen Stücke farblich nicht identisch sind mit den alten. Geben Sie hier jedoch bitte acht – nicht die Farbe des alten Möbelstücks sollte hier ausschlaggebend sein, denn auch das neue Möbelstück wird entsprechend nachdunkeln. Ist das neue Möbelstück jedoch zu dunkel gekauft, kann es passieren, dass die beiden Teile nach einigen Monaten nicht mehr zueinander passen. Achten Sie daher anstelle auf eine 1 zu 1 Farbübereinstimmung eher auf die genaue Holzart und die gleiche Oberflächenbehandlung. Es gibt zum Beispiel Unterschiede, ob ein Möbelstück massiv oder furniert ist. Beide Arten unterscheiden sich in Ihrer Reaktion auf das Licht. Des weiteren existieren unterschiedliche Massivholzarten – z.B. europäischer und amerikanischer Kirschbaum.

 

8. Was zeichnet ein qualitativ hochwertiges Möbelstück aus?

Zum Einen ist hierzu zu sagen, dass in dieser Branche immer noch gilt, dass qualitativ hochwertige und individuelle Möbelstücke nicht zum Dumpingpreis verkauft werden können.

 

Viele Einrichtungsgegenstände sind so individuell gefertigt, dass auf Handarbeit nicht verzichtet werden kann. Des weiteren werden an Möbelstücken hohe Anforderungen gestellt. Es gibt daher einige Aspekte die Sie beim Möbelkauf beachten sollten, die ein hochwertiges Möbelstück kennzeichnen und Ihnen lange Freude an Ihrem Möbelstück bringen:

 

  • Achten Sie auf hochwerte Materialien wie Echtholz/ Massivholz, Echtholzfurniere oder Echtholzfurnierschichtplatten. "Echtes" Holz - im Gegensatz zu Spanplatten mit Kunststoffbeschichtungen oder Kunststofffurnieren - bietet Ihnen lange Freude und zeichnet sich durch die einzigartige und individuelle Optik aus.
  • Auch unter den natürlichen Rohstoffen gibt es Unterschiede in Qualität und Vorkommnis. So zählen seltenere Holzarten wie Nussbaum, Wenge, Kirschbaum oder Ahorn zu den hochwertigeren Werkstoffen als z.B. Kiefer oder Buche.
  • Achten Sie auf hochwertige Harthölzer. Diese sind stabiler, robuster und bleiben Ihnen länger ohne Schlagspuren, Kratzer oder Flecken erhalten.
  • Achten Sie auf Metallbeschläge anstelle von Kunststoffelemente. Metall ist stabiler und hält somit länger auch dauerhaftem Einsatz stand.
  • Schauen Sie sich die Konstruktion der Elemente gut an. Sind die Verbindungselemente aus Metall (z.B. Schrauben, Stangen, Unterlegelemente, Abstandshalter etc.). Sind die Elemente vorgebohrt und können Sie bei Bedarf etwas nachjustieren oder fester anschrauben?
  • Bietet Ihnen der Hersteller zusätzliche Komponenten zur Anpassung an Ihre individuellen Raumverhältnisse oder zur Verbesserung der Stabilität – z.B. verstellbare Möbelfüße, Stützkreuze, stabile Winkel zur Wandbefestigung, Puffer, Ersatzschrauben oder Erweiterungsmöglichkeiten?

9. Wie pflege ich meine Möbel richtig?

Zuviel Pflege schadet Ihren Möbeln eher, als dass sie ihnen nützt. Daher ist an dieser Stelle zu sagen, dass für eine regelmäßige Reinigung und Pflege von Massivholz und furnierten Möbeln das Abstauben mit einem trockenen Tuch genügt.

Von Zeit zu Zeit – d.h. durchschnittlich zweimal im Jahr - sollte die Oberflächenbehandlung jedoch aufgefrischt werden. Dies hat jedoch eher einen schützenden als reinigenden Hintergrund. Greifen Sie hier in keinem Fall zu handelsüblichen Möbelpolituren. Diese enthalten oftmals Fette, die die Oberfläche unterwandern, beschädigen oder verschmieren. Verwenden Sie anstelle dessen auf die Oberfläche abgestimmte Mittel.

 

10. Übersicht über die unterschiedlichen Oberflächenbehandlung

Bevor Sie also die richtige Pflege nutzen können, muss festgestellt werden, wie die Oberfläche Ihres Möbelstücks behandelt wurde. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Oberflächenbehandlung:

  • Öle bieten sich als Oberflächenbehandlung optimal an. Sie verkleben das Holz nicht und lassen es durch die offenen Poren weiter atmen. Dadurch kann es natürlicher altern. Viele der heute erhältlichen Öle sind umweltfreundlich und durch die biologischen Inhaltsstoffe insbesondere für den Innenraumbereich gut geeignet. Sie verleihen dem Holz eine Schmutz- und Wasserabweisende Oberfläche ohne die Poren zu verdichten.
  • Wachs als Oberflächenschutz ist ein seit Jahrtausenden bekanntes Mittel. Wachse betonen die natürliche Holzmaserung und verleihen der Oberfläche eine warme, angenehme Ausstrahlung. Gewachstes Holz fühlt sich sehr weich, warm und griffig an. Mit Wachs behandeltes Holz bleibt atmungsaktiv, weil der Wachs das Holz zwar nährt, aber keine ganz geschlossene Oberfläche bildet.
  • Lacke versiegeln die Oberfläche und bieten, je nach Auswahl der Lackart, den besten Schutz gegenüber Kratzern, sowie Schmutz und Feuchtigkeit. Auf der anderen Seite verschließen sie jedoch das Holz und lassen es nicht atmen. Die Glanzstufe des Lackes ist eine Frage des Geschmacks. Auf Hochglanzflächen ist jeder kleinste Fingerabdruck zu sehen. Matter Lack schluckt sehr viel Unebenheiten und Fingerabdrücke etc., wirkt aber auch etwas stumpf. Seidenmatte Lacke sind daher wohl der beste Mittelweg.
  • Lasuren sind dünnflüssig und dringen in das Holz ein. Sie schließen die Oberfläche nicht und lassen somit das Holz atmen. Bieten aber geringen Schutz vor Schmutz. Mit farbiger Transparentlasur kann man den Farbton des Holzes beeinflussen.

WOODandMORE verwendet bei allen Möbeln aus Massivholz ein natürliches und biologisch abbaubares Öl, welches die natürliche Maserung und die Beschaffenheit des Holzes unterstützt und hervorhebt. Für lange Haltbarkeit und dauerhafte Schönheit - finden Sie hier ein paar Tipps für die ...

 

Richtige Pflege:

Geöltes Holz mit einem weichen, trockenen und nicht fusselnden Tuch abreiben. Keine Möbelsprays oder Polituren verwenden. Eine Ganzbehandlung mit Pflege-Öl sollte in keinem Fall öfters als zweimal jährlich erfolgen, weil die Möbel sonst ein schmutziges und klebriges Aussehen bekommen. Sollte das bereits der Fall sein, muss das Holz gründlich mit Terpentinersatz angefeuchtet werden. Das gelöste Öl mit einem Lappen abreiben, den Sie immer wieder erneuern. Danach die Fläche wieder mit einem Pflegeöl behandeln.

Leichte Flecken oder Ringe vorsichtig mit feinstem Schleifpapier oder Schleifschwamm entfernen. Die so behandelten Stellen nach dem Schleifen mit etwas Holzöl einreiben, fünf Minuten warten und dann mit einem trockenen Tuch nachreiben.